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Obergäriges und untergäriges Bier: Das ist der Unterschied

Kategorie
Getränkeakademie
Datum
05.08.21
Autor
trinkgut

Auch Du hast bestimmt auch Du Deine Lieblingssorten Bier. Doch was servierst Du Dir und Deinen Freunden gerne: obergäriges oder untergäriges Bier? Wir sagen Dir, was bei Dir im Kasten steht .

„Das ist gar kein Hexenwerk“, sagt Theodor Pricken. Der Bier-Einkäufer und -Experte bei trinkgut weiß, worauf es beim Gärprozess ankommt, damit untergäriges oder obergäriges Bier entsteht. Je nachdem, welches Endprodukt man erhalten möchte, wird eine entsprechende Hefekultur für den Gärprozess verwendet.

Untergäriges Bier: So wird es gebraut

Das untergärige Bier wird bei kühlen Temperaturen gebraut. Pricken: „Die Hefe arbeitet am besten bei rund 4 bis 9 Grad Celsius, um vernünftig Alkohol zu produzieren.“ Wie der Name schon sagt, sinkt die Hefe dann auf den Boden des Gärbehälters nach unten. Da sehr kühle Temperaturen benötigt werden, wurde untergäriges Bier früher hauptsächlich in Bayern oder Baden-Württemberg gebraut. „Oft wurden Eisblöcke, zum Beispiel aus den Alpen, dem Gärprozess hinzugefügt“, sagt Pricken.  

Was ist obergäriges Bier?

Obergäriges Bier dagegen wird bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius gebraut. Hier steigt die Hefe nach oben und wird abgeschöpft. Obergäriges Bier kann aufgrund der moderaten Temperaturen auch gut von Hobbybrauern Zuhause hergestellt werden.

Unterschied zwischen obergärigem und untergärigem Bier

Geschmacklich unterscheiden sich die Biere natürlich auch voneinander. Pricken: „Allgemein sagt man, dass das obergärige Bier fruchtiger schmeckt, das untergärige Bier dafür aromatischer.“ Eine gute Eselsbrücke übrigens, um die Herstellung von untergärigem und obergärigem Bier voneinander zu unterscheiden, ist sich die Verbindung von „ober“gärig mit „hohen“ Temperaturen bzw. „unter“gärig mit „niedrigen“ Temperaturen zu merken.

Liste von obergärigen Biersorten:

  • Kölsch
    Kölsch ist ein helles, obergäriges Vollbier.
  • Alt
    Das Altbier ist eine dunkle obergärige Biersorte, die vor allem am Niederrhein und in Westfalen getrunken wird.
  • Weizen
    Weizenbiere sind obergärige Biere, die meinem hohen Anteil an Weizenmalz gebraut werden.
  • Berliner Weiße 
    Berliner Weiße ist ein obergäriges, helles Schankbier, das einen eher niedrigen Alkoholgehalt von 3 Prozent hat.
  • Gose
    Das mitteldeutsche obergärige Bier Gose ist ein traditionelles Weizenbier, das ursprünglich aus Goslar kommt.

Liste von untergärigen Biersorten:

  • Pils
    Das Pilsener Bier ist ein untergäriges Bier mit einem erhöhten Hopfengehalt.
  • Lager
    Lagerbiere sind Biere, die untergärig gebraut und bei niedrigen Temperaturen gelagert werden.
  • Helles
    Helles, untergäriges Bier zeichnet sich durch seine hellgelbe Farbe aus und ist schwach gehopft.
  • Export
    Export Bier ist ein untergäriges Bier mit einem Alkoholgehalt von über 5 Prozent. Es war ursprünglich nur für den Export gedacht und sollte am Zielort wieder mit Wasser verdünnt werden.
  • Schwarzbier 
    Schwarzbiere sind dunkle Vollbiere, die ihre Farbe häufig durch dunkles Brau- oder Röstmalz erhalten.

 

Mehr als 2.000 obergärige und untergärige Biere bei trinkgut

Auch, wenn die Braukunst von Weizen immer noch hauptsächlich im Süden angesiedelt ist und man Alt nach Düsseldorf und Kölsch nach Köln verortet, verschwimmen die Vorlieben mittlerweile. „Wir bieten ja bei trinkgut mindestens 2.000 verschiedene Biere an und die Lieblingsbiere sind nicht mehr so stark nach Regionen aufgeteilt. Auch im Westen wird gerne mal ein Weizen getrunken“, berichtet Pricken. Der Verzehr unterscheidet sich bei obergärigen und untergärigen Bieren vor allem durch die verschiedenen Gläser. Pricken. „Pils wird ja traditionell in der Tulpe getrunken, auch Weizen und Kölsch haben ihre eigenen Gläser.“ 

Wie trinkt man obergäriges und untergäriges Bier?

Obwohl die Gärtemperatur stark unterschiedlich ist, werden alle Biere meist kühl genossen. Pricken: „Ich würde sagen, dass fast alle Biere kühl serviert werden sollten. Aber das ist Geschmackssache. Es gibt auch Bierfreunde, die ihr Bier lieber etwas wärmer trinken. Egal, ob unter- oder obergärig.“ 

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