Taurin: Fakten und Mythen zur Energydrink-Zutat

Was ist Taurin?

Neben Zucker als Energielieferanten und dem Wachmacher Koffein haben viele Energydrinks auch Taurin als Zutat. Zu den bekanntesten Marken, die ihren Mixturen das gewisse Extra hinzufügen, zählen Red Bull oder auch Monster. Doch was ist Taurin genau?  

Taurin ist laut medizinischer Definition eine organische Säure mit einer Amino- und einer Sulfonsäuregruppe. Es kommt natürlicherweise in vielen tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern oder Milch vor. Es kann sogar selbst von unserem Körper – genauer gesagt in unserem Gehirn und in unserer Leber – gebildet werden. 

Wieviel Taurin steckt in uns?

Taurin ist also ein Stoff, der schon von Natur aus in unserem Körper vorkommt – Forschende schätzen, dass gesunde Menschen ungefähr 30 bis 70 g Tauringehalt in sich tragen. Dabei stellen wir rund 20 und 50 mg täglich selbst in unserem Körper her. Nehmen wir tierische Lebensmittel zu uns, ist der Wert entsprechend höher. Rund 9 bis 372 mg nimmt unser Körper dann zusätzlich auf. Zum Vergleich: Die zugelassene Höchstmenge von Taurin in einer Dose Energydrink ist 1 mg.  

Mythos: Taurin aus Stierhoden?

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Taurin auch aus Stierhoden produziert wird. Das stimmt jedoch nicht. Zum ersten Mal wurde der Stoff nämlich im 19. Jahrhundert von zwei Forschenden aus Stiergalle isoliert – von Hoden also keine Spur.   Funfact: Die Stiergalle ist auch der Namensursprung von Taurin – denn der lateinische Fachbegriff von Stiergalle lautet „Fel tauri“. 

Ist Taurin vegan?

Auch wenn Taurin hauptsächlich aus tierischen Produkten gewonnen wird: Das bedeutet nicht, dass Energydrinks mit Taurin nichts für Veganer sind. Die Fitmacher setzen in der Regel auf synthetisches Taurin. Es wird industriell aus Natriumsulfit und Aziridin gewonnen und hat somit keinen tierischen Ursprung. Veganer können Energydrinks also mit gutem Gewissen genießen.