Was das Bier zum Pils macht
- Kategorie
- Getränkeakademie
- Datum
- 07.05.21
- Autor
- trinkgut
Das Pils ist das beliebteste Bier der Deutschen. Doch was macht ein Pilsener so besonders? Wir sagen, was drin ist, wer es erfunden hat und wie Du es am besten genießt
Das erste untergärige Bier wurde von Josef Groll im Jahr 1842 in der Stadt Pilsen gebraut. Er verwendete nicht nur untergärige Hefe, sondern auch helles Malz und ordentlich Aromahopfen. Das Pilsener war geboren.
Verbreitung durch Kühlmaschinen
Da untergärige Hefe nur bei niedrigen Temperaturen bis 9 Grad gärt, wurde das Pils zunächst nur dort gebraut, wo kühle Keller oder Gewölbe zur Verfügung standen. Erst mit Erfindung der Kühlmaschine 1871 trat das Pilsener seinen Siegeszug an. Heute zählen 70 bis 80 Prozent der in Deutschland verkauften Biere zur Gattung Pilsener.
Kommt ein Pils also immer aus der namensgebenden tschechischen Stadt? Nein, denn der Name war nur zu Beginn eine Herkunftsbezeichnung. Schon bald durfte sich jedes Bier Pils oder Pilsener nennen, wenn es die traditionelle Brauart befolgte.
Das ist drin im Pilsener
Ein Pils wird also mit untergäriger Hefe gebraut (Weizen dagegen mit obergäriger), aber was unterscheidet das Lieblingsbier der Deutschen noch von den anderen Sorten? Pils wird mit hellem Malz („Pilsener Typ“) und weichem Wasser gebraut. Der besondere Geschmack kommt durch den Aromahopfen, der im Vergleich zum Bitterhopfen, in großen Mengen im Pilsener verwendet wird. Hopfen sorgt übrigens nicht nur für Aroma, sondern auch für Klärung und Schaum und ist ein natürliches Konservierungsmittel.
Inhaltsstoffe von Pils
Die Stammwürze im Pilsener, der Anteil löslicher Stoffe aus Malz und Hopfen vor der Gärung, liegt bei maximal 12 Prozent. Außerdem kommt ein Pils durch die feinherbe Hopfenbittere auf stolze 30 Bittereinheiten. Zum Vergleich: Ein Helles schafft gerade einmal rund 20. Der Alkoholgehalt liegt bei circa 5 Prozent bei etwa 40 Kalorien pro 100 Milliliter.
So schmeckt das Pils am besten
Pilsener muss gut gekühlt (5–7 Grad Celsius) gelagert und getrunken werden. Damit das Pils nicht zu schnell warm wird oder die Schaumkrone zerfällt, sollte das Pils mit Geduld gezapft und eingeschenkt werden – es benötigt dafür 5 bis 7 Minuten Zeit. Langes Rumstehen schadet Aussehen und vor allem dem Geschmack. Am besten eignen sich sogenannte „Tulpen“, dünnwandige nach oben verjüngende Gläser. Diese besser mit der Hand ausspülen, damit keine Spülmittelreste den Schaum kaputt machen.